Eine Inspiration für die Jugend
Pflegebereich Seidenstraße
Ich hatte bislang gedacht, dass ich für mein Alter sehr sportlich sei, bis ich Frau Hartmann kennengelernt habe. Als ich sie das erste Mal während meines Freiwilligen Sozialen Jahrs (FSJ) besuchte, war ich überrascht.
Man hatte mir nur gesagt, die Kundin sei 102 Jahre alt und lebe noch allein. Doch als ich bei ihr zu Hause ankam, habe ich gar nichts von ihrem hohen Alter bemerkt. Sie ist mindestens so ambitioniert und fit wie eine 25-Jährige. Über die Tage und Wochen hat Frau Hartmann mir dann immer mehr über sich selbst erzählt.
Wie es z. B. früher so war und was sie früher gemacht hat. Dabei habe ich dann erfahren, dass sie in jungen Jahren für die Olympischen Spiele – im Weitsprung – nominiert war. Verwundert hat mich dies eigentlich nicht, denn mir war klar, dass wenn sie jetzt noch so fit ist, sie früher eine Spitzenathletin gewesen sein musste.
Mittlerweile ist es zu unserer Gewohnheit geworden, dass wenn ich bei ihr vorbeikomme, wir zusammen ein paar Dehnübungen machen und uns damit etwas fit halten. Sie in ihrem hohen Alter noch so fit zu sehen, motiviert mich generell und auch in Zeiten, in denen ich mit einem Schulterbruch zu tun hatte. Da fiel es mir am Anfang schwer, mich zu bewegen und fit zu halten.
Aber immer, wenn es mir an Motivation fehlte, dachte ich an Frau Hartmann und wie beeindruckend es ist, dass sie für ihr Alter so fit ist. Ich bin sehr froh, dass ich mein FSJ bei der Diakoniestation Stuttgart begonnen habe. Am Anfang war ich ein wenig skeptisch, wie das ganze Jahr wohl verlaufen würde. Doch gerade Begegnungen wie die mit Frau Hartmann und vielen anderen sind der Grund, warum es mir so viel Spaß macht.
Man kann den Menschen helfen und dabei auch noch Freunde finden. Perfekt – ich hätte nie gedacht, dass man in einem Job tatsächlich Spaß haben kann, doch es ist möglich.