Stuttgart rollt

Haben Sie vielleicht eine eher ablehnende Haltung in Bezug auf die Anschaffung eines Rollators, obwohl Sie womöglich schon bestehende Schwierigkeiten beim alltäglichen Gehen haben?

Hier sollten Sie unbedingt wissen, dass mit einem höheren Alter bekanntermaßen auch das Risiko eines Sturzes zunimmt, dies oft mit damit einhergehenden, schwerwiegenden Verletzungen. Ein gut ausgewählter Alltagshelfer wie ein Rollator kann Ihnen unter Umständen dabei helfen, derartige Unfälle zu vermeiden.

Sind Sie ganz gesellig und sogar sehr gern unter Menschen, trauen sich aber wegen einer bestehenden Gangunsicherheit nicht mehr aus Ihrem Haus?

Ein gut ausgewählter Rollator könnte Ihnen dabei helfen, Ihre Freunde oder Familienangehörige wieder aufsuchen zu können oder einfach einmal einen Spaziergang zu unternehmen.

Wenn Sie zwischendrin eine Pause einlegen möchten, können Sie sich einfach auf den Rollator setzen. Und nach einem erfolgten Einkauf können Sie Ihre gekauften Waren in das Körbchen des Rollators legen.

Outdoor-Rollatoren:

Wer viel auf Wiesenwegen, Waldwegen oder auch unebenen Gehwegen unterwegs ist, für den könnte ein Outdoor-Rollator genau das Richtige sein. Bedingt durch die größeren Räder und sein spezielles Reifenprofil, bietet er mehr Sicherheit für diesen Einsatzbereich.

Indoor-Rollatoren:

Diese Rollatoren sind für den Einsatz in Innenräumen konzipiert. Sie haben kleinere Räder und sind dadurch leichter zu lenken. Wir empfehlen hier, im Vorfeld die Breite der Türen daheim auszumessen und für den Rollator drei bis vier Zentimeter hinzuzurechnen. Nur wenn diese Maße passen, können Sie den Rollator bequem bei sich einsetzen.

Faltbare Rollatoren:

Diese Rollatoren sind klappbar. Besonders, wenn sie gerade nicht im Einsatz sind, kann die Gehhilfe so platzsparend verstaut werden. Dies erweist sich auch als praktisch auf Reisen.

Wenn Sie den Rollator über ein Rezept beziehen möchten, machen Sie sich einen Termin bei Ihrem Hausarzt aus. Er wird Ihnen ein Rezept ausstellen.
Wenn Sie wegen Ihrer körperlichen Einschränkung einen Rollator mit besonderen Funktionen benötigen, sollte Ihr Arzt das ganz genau auf dem Rezept vermerken, ansonsten erhalten Sie ein standardisiertes Rollator-Modell.

Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, in welcher Höhe Kosten bzw. Zuzahlungen beim Kauf eines Rollators für Sie entstehen, und mit welchen Sanitätshäusern oder Homecare-Apotheken sie zusammenarbeitet.

Bleiben Sie immer bremsbereit und bremsen Sie besser frühzeitig als zu spät. Das gilt besonders dann, wenn es bergab geht!
Üben Sie auch das Hinsetzen und anschließende Aufstehen. Zuerst das Hinsetzen: Zum Beispiel an einen Stuhl heranfahren, dann drehen. Im Anschluss rückwärtsgehen bis zur Stuhlkante. Dann die Bremsen feststellen und auf den Stuhl setzen.

Dann das Aufstehen vom Stuhl trainieren: Von der Sitzfläche des Stuhls hochdrücken und dann erst mit der ersten und anschließend mit der zweiten Hand den Rollator greifen. Die Bremsen lösen und nun vorwärtsgehen.

Üben Sie auch den Einsatz des Rollator-Sitzes: Der Rollator muss hierzu zunächst fest und sicher stehen, dann müssen Sie die Bremsen feststellen. Sie können sich nun zur Sitzfläche drehen.

Mit einem Ratgeber zum Thema Rollator hat das Zentrum für Qualität in der Pflege-ZQP in Kooperation mit der Klinik für Geriatrische Rehabilitation des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart eine gute Möglichkeit geschaffen, sich weitergehend mit den Themen „Rund um den Rollator“ zu beschäftigen.

Marc Ellinghaus