Krampfadern – und was dahintersteckt
Was sind Krampfadern?
Krampfadern sind ein weit verbreitetes Leiden. Die Erkrankungshäufigkeit steigt mit fortschreitendem Alter. Früh behandelt, lassen sich Komplikationen jedoch vorbeugen.
Krampfadern sind dauerhaft schlauchförmig erweiterte, unregelmäßig und häufig geschlängelte Venen. Ein Krampfaderleiden wird in der Medizin auch als Varizen, Varikose oder Varikosis bezeichnet. Es tritt vor allem an den Beinen auf, manchmal aber auch im Beckenbereich. Bereits die einfachste Form, die eigentlich harmlosen, sogenannten Besenreiser, empfinden viele Betroffene vor allem als kosmetisch störend. Diese sehr kleinen erweiterten Hautvenen, die violett oder blau durch die Haut schimmern, verursachen manchmal auch örtliche Schmerzen. Eine Verödungsbehandlung oder eine Lasertherapie kann sie lindern und auch das Hautbild deutlich verbessern.
Mögliche Folgen
Bei Krampfadern geht es nicht nur um Schönheit: Wenn die Erkrankung unbehandelt fortschreitet, ist dieses Gefäßleiden auch ein medizinisch relevantes Problem. Häufig klagen Patienten über ein unangenehmes Schwere- oder Spannungsgefühl in dem betroffenen Bein. Zudem können die Beine im Laufe des Tages anschwellen. Diese Tendenz kann sich mit der Zeit noch verstärken. Solche Schwellungen oder Ödeme entstehen durch eine Erhöhung der Blutmenge und des Venendrucks in den erkrankten Gefäßen. Zusätzlich wird auch vermehrt Blutvolumen in das umliegende Gewebe hineingepresst. Das kann nicht nur zu bleibenden Hautveränderungen führen, sondern auch zur Bildung chronischer Geschwüre. Daraus entwickelt sich manchmal eine Venenthrombose.
Die Behandlung
Die wichtige Entscheidung, welche Behandlungsmethode individuell am besten geeignet ist und den größten Erfolg verspricht, richtet sich nach den Ursachen der Krampfadern, dem Erkrankungsstadium, eventuellen Begleitkrankheiten und natürlich auch den Wünschen des Betroffenen.
Die Kompressionstherapie
Eine konsequente Kompressionstherapie ist die wichtigste und wirkungsvollste Maßnahme bei schweren Venenkrankheiten, sie ist besonders in fortgeschrittenen Krankheitsstadien unverzichtbar. Kompressionsstrümpfe kommen vor allem bei Betroffenen mit chronischen Krankheiten zum Einsatz. Die Strümpfe gibt es in verschiedenen Farben, Stärken und Längen. Der Arzt verschreibt sie, der Fachhändler passt sie dann ganz individuell an. Nach ungefähr sechs Monaten hat ein ständig getragener Kompressionsstrumpf üblicherweise ausgedient, er kann dann den für die Therapie benötigten Druck nicht mehr abgeben.
Hilfe beim An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen
Das Anziehen von Kompressionsstrümpfen kann gerade bei Älteren oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen sehr beschwerlich sein. Die Strümpfe müssen ja eng sitzen und das Hochziehen des Strumpfes kostet sehr viel Kraft. Wer die Kompressionsstrümpfe selbst nicht mehr fachgerecht anziehen oder sich dabei von anderen im Haushalt lebenden Personen helfen lassen kann, dem bietet die Diakoniestation Stuttgart Unterstützung an. Unsere Pflegefachkräfte sind in diesen Tätigkeiten geschult und helfen gerne mit Rat und Tat.
Wer übernimmt die Kosten für die Hilfe beim An- und Ausziehen?
Wenn alle Voraussetzungen für eine Kostenübernahme erfüllt sind, bezahlen die Krankenkassen die Kosten für das An- und Ausziehen der medizinischen Kompressionsstrümpfe oder auch der Kompressionsstrumpfhose. Es ist lediglich noch ein kleiner Eigenanteil zu bezahlen. Der Arzt muss für das An- und Ausziehen der Kompressionsstrümpfe oder der Kompressionsstrumpfhose dann eine Verordnung für häusliche Krankenpflege ausstellen.
Bitte setzen Sie sich bei weiteren Fragen zu diesem Thema mit dem für Sie zuständigen Pflegebereich in Verbindung – wir beraten Sie gerne!
Text: Marc Ellinghaus