Die verändernde Kraft von Respekt und Wertschätzung

Liebe Leserin, lieber Leser,

im täglichen Miteinander kommt es darauf an, einen respektvollen und anerkennenden Umgang zu praktizieren und Ausgrenzungen von anderen Menschen zu verhindern. Die Mitarbeitenden der Diakoniestation
Stuttgart praktizieren dies Tag für Tag. Sie gehen aufeinander zu und nehmen Rücksicht aufeinander. Sie finden immer Wege wie sie trotz unterschiedlicher Herkunft alle zusammenarbeiten und voneinander profitieren können.

Mir gefällt dieser Gedanke sehr gut: „Respektvoll leben“ denn er fordert mich heraus, gerade weil er die Welt nicht einfach in Gut und Böse aufteilt, sondern mich dazu ermahnt, mich genauer mit Menschen und ihrer Motivation und ihren Umständen auseinanderzusetzen. In der Folge muss ich immer wieder mal auch mein eigenes Denken und Handeln anpassen oder ganz neu ausrichten. Oftmals kann ich dann aber die alles verändernde „Superkraft“ von Respekt und Menschlichkeit bestaunen.

Für ein respektvolles Verhalten brauchen wir alle ein bisschen Mut. So müssen wir oft, als Folge daraus, auch unliebsame Entscheidungen treffen. Solche, die nicht jedem gefallen. Ganz oft kommt das so vor bei Menschen, die in besonderer Weise Verantwortung in unserer Gesellschaft tragen.
Doch noch auf andere Weise können wir eine respektvolle Lebensweise entwickeln – im Umgang mit Nachrichten. Letztere sind für uns eine wichtige Informationsquelle. Allerdings sollten sie uns auch Anlass dazu geben, dass wir selber nachdenken und uns eine eigene Meinung von den „Dingen“ bilden. Die so eingeübte Lebensweise kann uns zu einer Grundhaltung bringen, mit der wir den Menschen, denen wir in unserem persönlichen Alltag begegnen, sicher nicht verborgen bleiben.

Der Jahreswechsel ist für viele von Ihnen bestimmt auch Anlass, persönliche Veränderungen anzustoßen. Diese Winterausgabe der „miteinander“ soll uns Mut machen, dass wir aufrichtig sind und mit einer respektvollen Grundhaltung durch die kommende Zeit gehen.

Gar nicht genug Respekt schenken können wir übrigens, insbesondere in den momentan oft herausfordernden Zeiten, z. B. den Pflegekräften, den Ärzten, Lebensmittelhändlern, Bäckereiangestellten, Busfahrern und vielen anderen Berufsgruppen – nämlich dafür, dass sie oft die eigene Gesundheit riskieren, indem sie sich über die Grenzen der eigenen Kräfte für uns einsetzen.

Ich wünschen Ihnen eine schöne Winterzeit sowie ein gesegnetes und erfolgreiches Jahr 2023.

Herzlichst
Ihr Marc Ellinghaus

Wertschätzung

Die unterschätzte Superkraft

Die selbst erfahrene Wertschätzung gehört wohl mit zu einer der prägendsten und schönsten Erfahrung, die Menschen machen können.

Wertvoll und wichtig für unsere persönliche Entwicklung ist diese erlebte Wertschätzung natürlich im Beruf, aber auch in den alltäglichen Bereichen und ganz besonders im Bereich unseres engsten Umfeldes. Passend angewandt kann Wertschätzung sehr starke Kräfte freisetzen, die enorm motivierend und positiv verändernd wirken können. Eher falsch Platziertes in Sachen Wertschätzung – verteilt nach dem Motto „viel hilft viel“ – kann in der Folge beim Empfänger eine tendenziell ablehnende Haltung bewirken. Lesen Sie nachstehend im Beitrag, was echte Wertschätzung ausmacht.

Die positive Beurteilung eines anderen Menschen kann die eigene Wertschätzung ausdrücken. Sie basiert dann auf einer Einstellung gegenüber anderen und betrifft die ganzheitliche Sichtweise seiner gesamten Persönlichkeit. Wertschätzung steht hier im Zusammenhang mit Respekt. Sie drückt sich aus durch ein echtes Interesse an den persönlichen Umständen anderer. Das Handeln respektvoller Menschen ist meist geprägt durch eine aufmerksame und freundliche Grundhaltung, die sich im täglichen Umgang mit ihren Mitmenschen widerspiegelt.

Gerade im täglichen Miteinander zeigt sich die gelebte Wertschätzung in Kleinigkeiten, die aber den Unterschied ausmachen. Im Folgenden einige praktische Beispiele dazu:

  • ein ermutigender Blick auf Augenhöhe
  • ein aktives Zuhören und ein
  • interessiertes Rückfragen
  • ein anerkennendes Kopfnicken
  • eine anteilnehmende Geste
  • eine kleine Aufmerksamkeit
  • ein kurzer schriftlicher Dank
  • die Sprache der Wertschätzung

Eine stumme Wertschätzung gibt es eher selten. Deshalb sollte sie nach Möglichkeit immer sprachlich zum Ausdruck gebracht werden, wenn möglich. Menschen wollen das hören, sehen und fühlen, dass sie einzigartig und wertvoll sind.

Einen Menschen nach seiner Einschätzung fragen

Eigentlich kann ja keiner einer solchen Anfrage widerstehen, sein Wissen oder seine Lebenserfahrung weiterzugeben, wenn er danach gefragt wird. Es ist einfach ein gutes Gefühl, etwas vom eigenen Wissen hinterlassen oder einer Person helfen zu können.

Bedürfnisse wahrnehmen

Eine andere Person zu respektieren und wertzuschätzen heißt auch, deren Bedürfnisse und Wünsche zu kennen. Darin drückt sich in besonderer Weise ein echtes Interesse aus.

Bedanken nicht vergessen

Und ganz wichtig ist es, sich zu bedanken. Eine wahre dankbare Grundhaltung geht über die Eigenschaft eines einfachen Kompliments hinaus. Sie fördert besonders Respekt und Anerkennung für den Aufwand, den ein anderer auf sich genommen hat, und signalisiert ferner, dass dies nicht selbstverständlich ist.

Respekt: Kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit!

Respekt ist ein wichtiges menschliches Grundbedürfnis. Er zeigt sich auch in dem, wie andere sich uns gegenüber verhalten und was sie zu uns sagen.
In dieser nun vorliegenden Winterausgabe der „miteinander“ möchten wir ganz bewusst unseren Fokus auf die Themen Respekt und Wertschätzung, Inklusion und den Umgang mit Menschen, die in anderen Kulturen verwurzelt sind, legen. #respektinside ist die kurze, aber prägnante Zusammenfassung all dieser Aspekte. Im Zeitalter von
Social Media sind Hashtags die Suchbegriffe, die viel Aufmerksamkeit bestimmter Themen auf sich lenken. Der von uns kreierte Hashtag
#respektinside will uns daran erinnern, dass Respekt die Basis aller Gemeinschaft ist. Aber ebenso der Selbstrespekt und das Selbstvertrauen sind Grundlagen für jeden Einzelnen von uns. Wie wir mit uns selbst umgehen, prägt immer auch den Umgang mit unserem Gegenüber.

Marc Ellinghaus